EISENBAHNTRASSE - Bozen Nord
Projekt am Institut für Eisenbahnwesen, TU-Wien     26.04.1999 - 28.05.1999

 

 

Die Ausarbeitung des Bauloses einer geplanten Eisenbahnstrecke unterteilte sich in folgende Teile:

 

  Trassierung: Einrechnung der Streckengleise (Berechnung von Geraden, Kurven, Übergangsbögen inklusive Überhöhungen; Berechnungen im Längenschnitt; Weicheneinrechnungen, Aufweitungen, Gleisverziehungen).

  
Entwurfes der Personenbahnhofsanlage (Gleisanlage, Aufnahmegebäude, Konstruktion, Parkplatzgestaltung).

  
Betriebsablauf des Zugverkehrs, Funktionsstudien.


 

 

 

Der Personenbahnhof mit vier Bahnsteiggleisen für den Schnellbahnverkehr, sowie zwei Wendegleisen für Schnellbahnzüge, liegt komplett auf einer in diesem Bereich verbreiterten Stelzenbrücke mit Schotterbett. Dies ermöglicht eine leichte Weiterführung der Schnellbahntrasse durch das darauffolgende eher dicht verbaute Stadtgebiet.

Zusätzlich ergibt sich die Möglichkeit das Bahnhofsaufnahmegebäude direkt unterhalb der Trasse zu platzieren.

Das Personenbahnhofs-Aufnahmegebäude wurde optimal angelegt. Seine Position ermöglicht überdachte Haltebereiche für den öffentlichen - und privaten Verkehr, sowie vor Witterungseinflüssen geschützte Abstellmöglichkeiten für Zweiräder, Busse und Taxis. Dies ermöglicht vor allem den Passagieren einen angenehmen Aufenthalt.

Den Haupteingangsbereich und eine Fläche am Parkplatzgelände zieren zwei, bei Nacht, beleuchtete Hochstrahlbrunnen. Fahnenstangen können beim Einfahrtsbereich des Geländes aufgestellt werden.
 Das somit - sehr platzsparend - untergebrachte Aufnahmegebäude hat zwei stirnseitige Haupteingänge, wobei der erste vorwiegend dem öffentlichen Verkehr dient.

Zwei
Regionallinienbus-Stationen, sowie Taxistandplätze und Fahrradweg, liegen unmittelbar in seiner Nähe.

Weitere
Nebeneingänge sind auf beiden Längsseiten des Gebäudes so platziert, um ihr Erreichen - von jedem Parkplatz aus - mit weniger als 50 m Gehweg zu ermöglichen.

Im Inneren befinden sich 6 logisch verteilte
Personenlifte, sowie jeweils 2 Halbpodesttreppen, mit 2 Zwischenpodesten, zu den Personenbahnsteigen. Ein müheloser Aufstieg für Menschen mit Handgepäck ist somit gewährleistet.

 





 

 


 

 








     

 

 

 

 

 

 



Park- und Ridesystem für Pendler zur Bekämpfung der Parkplatznot in der Innenstadt.

Das Parkplatzgelände gleicht einem Kreisverkehr der einen möglichst guten Kfz-Verkehrsfluss erzielt. Zusätzlich kann die Anlage für eine Endstationschleife einer Stadtbuslinie genützt werden.

Der umliegende Parkplatz - für den größten Teil der Pkws - ist dicht mit Bäumen bepflanzt, die den Fahrzeugen der Pendler Schatten bieten.

Behindertenparkplätze sind jeweils vor den Eingängen mit nahen Aufzugseinrichtungen reserviert.


Sämtliche Ein- und Ausfahrtssituationen sind geregelt, sowie Schleppkurven von Linienbussen berücksichtigt.



 

 








 

 

Konstruktion - Der erste Schnellbahn-Bahnhof für das Stadtgebiet soll architektonisch anspruchsvoller gestaltet sein als die darauffolgenden und eine Art Torwirkung für die Stadt bilden.
Demzufolge überspannen drei hintereinander liegende Cosinus-Hyperbolicus-Stützlinienbögen die zwei inneren Überholgleise und bilden das Haupttragwerk für jeweils einen, an vier Punkten abgespannten, Stahlfachwerksträger oberhalb der Bahnsteige. Dieser trägt die Überdachung der stützenfreien Bahnsteige.

Die rund
28 m hohen Bögen sind aus Stahlbeton und verjüngen sich - seitlich gesehen - konisch.

Die Tragaufgabe der Brücke übernehmen pilzförmige Stützpfeiler entlang des Bahnhofes, bzw. der Hochtrasse.






Beschreibung der Trasse - Die Wahl der Trasse des vorliegenden Teilabschnittes des Projektes erfolgte unter Aspekten der wirtschaftlichen Begründung und mit der Berücksichtigung der Lebensqualität der unmittelbar betroffenen Menschen.

Die
wirtschaftliche  Begründung einer zweigleisigen Eisenbahnstrecke und die separate zweigleisige Umfahrungstrasse für den Güterverkehr liegt hauptsächlich in der leistungsfähigeren Verkehrsverbindung, die zahlreiche Ortschaften sowie den Nord-Süd Güterverkehr erschließt.

Der Bewältigung des wichtigen
Nahverkehrs einer Stadt wurde, durch die Linienführung auf einer Hochtrasse und durch die Anlage entsprechend vieler Bahnhöfe bzw. Haltestellen unter der Trasse, Rechnung getragen.

Der starke
Güterverkehr, zur raschen und zuverlässigen Beförderung von Agrar- und Industrieprodukten vom Erzeuger zu den Orten der Verbraucher, wird vor den Wohngebieten der Stadt ausgebunden.

Dies erfolgt durch einen
planfreien Knoten - zur raschen Abfolge des Zugverkehrs - und einer Umfahrungstrasse.

Die
Umfahrungstrasse wird in einem Einschnitt, der zusätzliche lärmabschirmende Wirkung erzielt, bis in einen rund 7,7 km langen Tunnel weitergeleitet. Nicht zuletzt dürfte diese Lösung zur Schonung des umliegenden landschaftlich reizvollen Gebietes beitragen und den Fremdenverkehr weiterhin fördern.

Da die Eisenbahntrasse hier im
Einschnittsbereich einen Schwemmkegel ansticht, kann dieses Material nach örtlicher Aufbereitung einwandfrei zur Errichtung für die Kunstbauwerke verwendet werden.


 


 

 

 

 


      © GK 2005

 

Konstruktiver Ingenieurbau - Planung & Entwurf       cand.-ing. Geom. Gerhard Kaufmann
e-mail:  gerhardkaufmann@gmx.it

Tel.: +39 0471 613195